In Finale gibt es vorwiegend Routen an vertikalen Wänden, doch man findet auch Platten, Überhänge und einige Dächer. Als unermüdlicher Routen-Ausstatter in diesem Gebiet, kann ich euch versichern, dass es auf Grund der Morphologie der Wände, wesentlich wahrscheinlicher ist, auf anspruchsvolle Wände als auf einfache Platten zu stoßen. Sehr einfache Routen findet man nur sehr selten und nur sehr vereinzelt in Finale.
Am Rocca di Corno kann man mit Blick auf die Riviera klettern
Rund um den Touristen Ort Finale an der Riviera von Ligurien befindet sich das wohl traditionsreichste Sportklettergebiet Italiens.
Die unscheinbare Hügellandschaft des Hinterlandes hält jede Menge Felsen in allen Steilleiten bereit, welche die Kletterer schon vor einigen Jahrzehnten als perfektes Training für die langen Gebirgstouren nutzten.
Mit Aufkommen des Sportkletterns in den 70er und 80er Jahren erfuhren die Felsen am Monte Cucco, Rocca di Perti und Rocca di Corno ihren ersten Boom.
Im Laufe der Jahren wurden dann aber noch viele weitere Felsen erschlossen und so kann der Sportkletterer heute unter über 1000 Routen im Umkreis von nur wenigen Kilometern auswählen.
Hier kann man das ganze Jahr klettern.
Die wichtigsten Gebiete:
Monte Cucco
Die bekannteste und eine der größten Wände rund um Finale. Liegt unmittelbar oberhalb von Feglino und ist von der dortigen Autobahnausfahrt (kann man nur aus Richtung Genua ausfahren). Viele Sektoren in allen Schwierigkeitsgraden und dazu als Basis nur wenige Minuten unterhalb der Wilde Zeltplatz. Oftmals viel Betrieb, besonders im Amphitheater (steil und recht regen sicher) und im Sektor Centrale (eher technische Kletterei). Das meiste wurde wohl in den letzten Jahren saniert.
Rocca di Perti
Eine weitere große Wand mit langer Tradition und vielen Sektoren. Sie ist von der Autobahnausfahrt Finale Ligure aus sichtbar und von dort auch schnell erreichbar. Tendenziell eher plattige Kletterei, wobei es aber auch einige steilere Sektoren gibt.
Rian Cornei
In diesem waldigen Tal auf der Rückseite des Monte Cucco finden sich viele kleinere Wände mit super Lochfels. Oftmals sind nur 10 oder 15 Routen an einer Wand - dafür ist hier aber meist deutlich weniger Betrieb. Die wohl beliebteste Wand ist die Falesia di Silenzio, wo es sowohl einige leichtere Routen im 5. und 6. Grad gibt - als auch steile Lochkletterei im 7. Franzosengrad.
Monte Sordo
Der Berg zwischen Monte Cucco und Rocca di Perti bietet ebenfalls eine ganze Reihe an Sektoren. Der Sektor Lo Specchio ist besonders an kühlen und/oder windigen Tagen oft ein Tipp für brauchbare Verhältnisse.
Rocca di Corno
Neben dem Monte Sordo mit dem Sektor Lo Speccio ist vor allem am Rocca di Corno Sonne pur zu erwarten. Die etwas weitere Fahrt (20-30 Minuten von Feglino) und der längere Zustieg (gut 15 min.) lohnen sich aber vor allem im Spätherbst und Winter, weil man dann oft noch im T-Shirt klettern kann.
Placca dei Maleducati und Superpanza
Die beiden Sektoren rechts vom Monte Cucco bieten vor allem im Bereich 5c bis 6c eine riesige Auswahl an Routen. Im Winter ist es dort allerdings meistens zu kühl, bzw. erst am Nachmittag, wenn die Sonne ums Eck kommt kletterbar.
Bric Pianaralla
Wer zur Abwechslung einmal richtig lange Routen klettern möchte, der sollte sich die Klettereien an der Bric Pianarella ansehen, wo man bis zu 9 Seillängen lange Klettereien findet.